Jordanien - reisebilderulrich

Reisebilder Ulrich Senff
Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Jordanien

AMMAN

Amman, die Hauptstadt des heutigen Königreiches Jordanien, zählt heute zirka 1,9 Millionen Einwohner.
Der erste bekannte Ursprung geht bis in die Zeit um 8000 v.d.Z. zurück.
Die eigentliche Blütezeit von Amman bestand während des Römischen Weltreichs unter Kaiser Trajan.
Heute zählt Amman zu den führenden Handelsmetropolen des Vorderen Orients.
Im Herzen der modernen Stadt mit ihrem vielen Verkehr, in Downtown,
 befand sich einst die Römische Stadt Philadelphia mit dem antiken Theater.
Über der Altstadt, auf dem 850m hohen Jebel Qala, befindet sich als ganz besondere 
Sehenswürdigkeit die Zitadelle mit zahlreichen Ruinen von Befestigungsanlagen,
 Tempeln und Bauwerken aus den verschiedensten Zeitepochen.

Der Westen von Amman

Im Westen von Amman bietet das Wadi es Sir schöne Landschaftsformationen. Im Gegensatz zu anderen Wadis, die in den Jordangraben münden, hebt sich das Wadi es Sir durch seinen Wasserreichtum ab.
Sehenswerte Ziele im Westen von Amman sind die Höhlen Iraq el Amir, das Qasr el Abd und die Stad Salt.
Die Höhlen von Iraq el Amir sind in eine steile Felswand gehauen. Eine Steintreppe mit zirka 200 Stufen führt zu den 14 Höhlen hinauf, die durch eine Galerie miteinander verbunden sind.
Über Ursprung und Zweck der Höhlen bestehen nur Vermutungen.
Das Qasr el Abd gibt noch heute eine Menge ungelöste Rätsel auf. Vieles deutet auf eine Palastanlage aus dem 2. Jh. v.d.Z. hin.
Die Außenmauern der monumentalen Anlage wurden aus bis zu 15 Tonnen schweren Steinblöcken errichtet.
Die Stadt Salt war unter dem Namen Gadora in byzantinischer Zeit Bischofssitz.
Heute ist Salt eine quirlige Stadt mit Häusern und Straßenzügen, die ein Bild auf spätosmanische Zeiten werfen.

Der Norden von Amman

Die wichtigsten Ziele im Norden von Amman sind Jerash, das römische Gerasa, sowie Umm Qays, das antike Gadara.
Das antike Gerasa gilt als nach Petra zweitwichtigste Sehenswürdigkeit Jordaniens.
Gerasa war vor 2000 Jahren eine wohlsituierte Provinzstadt. Das heute noch gut erhaltene für Besucher zugängliche Gebiet stellte einst das Geschäfts- und Repräsentationszentrum dar.
Die frühere römische Stadt Gadara liegt nahe der Grenze zu Syrien auf einem 350m hohen Bergsattel. Auch hier sind noch zahlreiche Reste von Baudenkmälern der Römer zu sehen. Darüber hinaus hat man eine großartige Aussicht zum See Genazareth, auf die Golanhöhen und nach Syrien.

Der Osten von Amman

Im Osten von Amman ist eine Fahrt zu den Wüstenschlössern interessant. Sie wurden im 7. Jahrhundert von den Omayaden, den auf den Religonsgründer des Islam, Mohammed, nachfolgenden arabischen Herrschern erbaut. Es wird vermutet dass sich die neuen Herrscher einerseits nur schwer an das Stadtleben gewöhnen und andererseits hier wohl ihren ausschweifenden Genüssen ungestört nachgehen konnten.
Sehenswert sind das wahrscheinlich vor 710 erbaute nahezu quadratische Qasr el Karanah, das Rote Schlösschen Qasr Amra und die Oase Azraq.

Die Mitte von Jordanien

Für den geschichtsinteressierten Jordanienreisenden sollte der Taufplatz Jesu in Bethania nahe der Mündung des Toten Meeres einen Besuch wert sein. Ein Betreten des großen Areals ist nur in einer geführten Gruppe möglich.
Weitere interessante Stationen sind der Mount Nebo, die Stadt Madaba, das Wadi Mujib, der Grand Canyon von Jordanien, sowie die malerisch gelegenen Ruinen der alten Kreuzritterburgen Kerak und Shaubak.

Das Tote Meer

Das Tote Meer als aufgrund seines enormen Salzgehaltes ungastlichstes Gewässer dieser Erde strahlt einen ganz besonderen Reiz aus.
Es erstreckt sich von Nord nach Süd über75km und von West nach Ost über 17km, grenzt im Westen an Israel und im Osten an Jordanien.
Das Tote Meer liegt an seiner Oberfläche 410m unter dem Meeresspiegel. Seine maximale Tiefe beträgt noch einmal 390m. Die Salzkonzentration von 33 Prozent macht jegliches Leben unmöglich.
Aufgrund zahlreicher Mineralien ist die Heilwirkung für Rheuma und bei Hautkrankheiten wie Schuppenflechte nachgewiesen.
Selbst Nichtschwimmer können beim Baden nicht untergehen. Ganz wichtig ist allerdings, die Augen bzw. Mund, Nase und Ohren vor eindringendem Wasser zu schützen.
Ein Urlaub am Toten Meer ist nur in großen Hotelanlagen möglich. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, doch der luxuriöse Abschluss nach einer anstrengenden Tour durch das Land könnte vielleicht ganz angenehm sein.

Der tiefe Süden

Mit Aqaba und dem Roten Meer ist der tiefe Süden von Jordanien erreicht.
Die einzige, 65000 Einwohner zählende Hafenstadt des Königreiches liegt am Golf von Aqaba.
Die moderne und wohlhabende Stadt lebt zum großen Teil vom Transitgüterverkehr in den Irak, sowie der Phosphatausfuhr, dem Haupt-Exportprodukt Jordaniens.
2001 wurde Aqaba zur Freihandelszone mit einem Steuersatz von nur 7 Prozent. Entsprechend günstig sind die Preise und man bekommt nahezu alles zu kaufen.
Wer hauptsächlich die Stadt Aqaba kennenlernen möchte, sollte in einem der Hotels im Zentrum übernachten. Touristen, die Wert auf Erholung, Strand und Baden legen, sind besser in einem der großen Luxus-Hotelanlagen im Süden an der Tala-Bay beraten.

Die Nabatäerstadt Petra

Die Nabatäer, ein semitischer Nomadenstamm, tauchten 312 v.d.Z. erstmals nachweisbar aus dem Dunkel der Geschichte auf und wurden 328 n.d.Z. letztmalig erwähnt. Petra wurde, sicher auch weil es aufgrund der Felsschluchten beinahe uneinnehmbar war, von diesem bald inzwischen sesshaften und sehr wohlhabenden Volk als Hauptstadt auserkoren. Während der Zeitenwende lebten in Petra etwa 2000 Menschen. 106 n.d.Z. ging das Nabatäerreich endgültig in die Arabische Provinz Roms auf. Petra bestand als römische Provinzstadt noch bis zum 7. Jahrhundert. Nach der islamischen Eroberung verschwand es bald ganz von der Bildfläche.
Petra ist eine riesige Ansammlung von Grabstätten, Tempeln und Wohnungen. Bis heute sind 800 historische Baudenkmäler und Opferplätze in und um Petra erhalten geblieben. Die von nabatäischen, griechisch – hellenistischen und römischen Einflüssen geprägten Monumente sind in der Regel aus den Felsen herausgemeißelt worden.
Das berühmteste Bauwerk Petras ist das im hellenistischen Stil erbaute Khazne al Faraun oder von den Beduinen als „Schatzhaus des Pharao“ bezeichnet. In Wirklichkeit war es eines von zahlreichen Felsgräbern.
Im Jahr 2007 wurde Petra als eines der Neuen Sieben Weltwunder vorgestellt.
Für den normalen Rundgang entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist ein Tag ausreichend. Wer aber Petra auch abseits der üblichen Touristenwege erkunden und vielleicht ein wenig klettern möchte, sollte sich einen Führer nehmen und zwei bis drei Tage einplanen. Auch wir haben dies getan.

Das Wadi Rum

Das Wadi Rum als größtes Wadi von Jordanien ist in Wirklichkeit eine Wüste mit unzähligen Felswänden aus Sandstein und Granit.
Das 74000 Hektar große Wadi liegt östlich der Stadt Aqaba im Süden von Jordanien. Es erstreckt sich auf eine Länge von etwa 100 Kilometern und eine Breite von 60 Kilometern. Die Landschaft des Wadis entstand vor zirka 30 Millionen Jahren. Durch Erosion wurde der rote Sandstein, der auf einem Sockel aus Basalt oder Granit steht, zu den heute sichtbaren bizarren Formen geschliffen.
Die Bewohner des Wadis sind Beduinen, deren Zahl von 1500 bis 4000 angegeben wird. In den letzten Jahrzehnten gaben die meisten von ihnen ihr Nomadenleben auf.
Das Wadi Rum ist eines der wichtigsten und beliebtesten touristischen Ziele in Jordanien.
In vielen, in der Regel von Beduinen geführten Touristencamps werden mehr oder weniger komfortable Unterkünfte angeboten. Wer die in der Welt einmalige Landschaft des Wadi zumindest etwas kennenlernen möchte, sollte ein bis zwei Übernachtungen einplanen. Zum normalen Touristenprogramm zählt eine vierstündige Jeeptour, auf der die wichtigsten Felsformationen angefahren werden. Wer das Flair der Wüste wirklich intensiv kennenlernen möchte und auch ein bisschen das Abenteuer sucht, sollte sich für eine mehrtägige Kameltour oder eine Trekkingtour zu Fuß entschließen.
Neben der obligatorischen Jeeptour wanderten wir im April 2014 in fünf Tagen 76km durch die Wüste und lernten die Naturschönheiten so bestens kennen. Am ersten Trekkingtag wanderten wir gemeinsam mit einem Guide. An drei weiteren Tagen waren meine Frau und ich allein unterwegs. Auf dem Jeep unseres Guides befand sich Reisegepäck, Zelt und Proviant. An ausgemachten Treffpunkten wurde der Weiterweg festgelegt. Den letzten Tag bestritten wir mit einem anderen Guide und seinem Kamel. Geschlafen wurde im kleinen Zelt, dort wo wir es wollten. Trotz der Anstrengungen bei Tagestemperaturen um 30° C war das Ganze abseits von jeglicher Zivilisation ein großartiges und empfehlenswertes Erlebnis.

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü